Bedarfsgerechte Befeuerungstechnologien
Bei der bedarfsgerechten bzw. bedarfsgesteuerten Nachtkennzeichnung wird das Befeuerungssystem an einer Windenergieanlage über eine Steuerungseinheit mit einem Detektionssystem verbunden. Das Detektionssystem erkennt sich nähernde Flugobjekte und benachrichtigt die Steuerungseinheit, welche die Windenergieanlagenbefeuerung wieder einschaltet.
Auf diesem Weg kann die nächtliche Beleuchtung um bis zu 95 % reduziert werden, sodass optische Störungen für Mensch und Natur deutlich minimiert werden.
Grundsätzlich werden zwei Technologien unterschieden:
- Primärradare empfangen die unmittelbaren Echos zuvor ausgestrahlter Hochfrequenzimpulse und generieren daraus Informationen über sich nähernde Flugobjekte. Unterschieden wird zwischen Aktiv- und Passivradaren. Aktivradare senden aktiv Impulse aus, welche sodann reflektiert werden. Passivradare senden keine eigenen Signale, sondern greifen auf vorhandene Signale wie beispielsweise DVBT-Signale zurück.
- Sekundärradare erzielen Informationen über den Luftverkehr nicht aus der Reflektion, sondern aus der Kommunikation mit einem aktiven Sendegerät; dem Transponder. Der Transponder ist ein Funk-Kommunikationsgerät im Flugzeug, das eingehende Signale aufnimmt und automatisch beantwortet bzw. weiterleitet (Mode A/C) oder auch ohne Anfrage selbständig im Sekundentakt ein Signal abgibt (Mode S).
Weiterführende Informationen
- Ferdinand Behrend (2019): Gutachten des Bundewirtschaftsministeriums zur Identifizierung und Bewertung der durch die Einführung der transponderbasierten BNK entstehenden flugbetrieblichen Risiken und Beschreibung von Risikominimierungsmaßnahmen
- Christian C. Voigt, Katharina Rehnig, Oliver Lindecke, Gunārs Pētersons (2018): Migratory bats are attracted by red light but not by warm‐white light: Implications for the protection of nocturnal migrants
- Charlotte Bruce-White, Matt Shardlow (2011): A review of the Impact of Artificial Light on Invertebrates