WWF für beschleunigten Windenergieausbau
Der WWF Deutschland fordert in seinem neuen Positionspapier einen beschleunigten Ausbau der Windenergie an Land und unterbreitet Vorschläge, wie sich dieser mit Rücksicht auf Mensch und Natur ausgestalten lässt.
In dem Papier ruft die Umweltstiftung die Politik zu mehr Ambitionen für den Windenergieausbau und zu einer bundesgesetzlichen Verankerung der Ausbauziele auf. Zur Erreichung der Ziele führt sie zahlreiche Stellschrauben an, die es zu bewegen gelte. So werden bspw. eine Stärkung der Regionalplanebene und eine bessere finanzielle Ausstattung der Planungsträger und Genehmigungsbehörden vom WWF ins Spiel gebracht. In Bezug auf den Artenschutz spricht sich die Stiftung beispielsweise für die bundesweite Anwendung des sogenannten Dichtezentren-Ansatzes in Kombination mit einer verlässlichen Ausnahmeregelung in planerisch gesicherten Windkonzentrationszonen aus und fordert die Umsetzung von Artenhilfsprogrammen.
Pauschale Mindestabstände, wie sie erst kürzlich im Klimaschutzpaket der Bundesregierung mit Verweis auf deren vermeintliche Akzeptanzförderung festgelegt worden sind, lehnt der WWF entschieden ab, da diese die Flächenverfügbarkeit übermäßig stark einengen und das Stromertragspotential stark vermindern würden. Anwohner würden nach Ansicht der Umweltorganisation auch heute schon durch die immissionsschutzrechtlichen Regelungen zum Schutz vor Schall und Schattenwurf ausreichend geschützt, da diese entsprechende Abstände zur Wohnbebauung gewährleisteten.
Die Akzeptanz vor Ort sei vielmehr eine Folge der jeweils wahrgenommenen Verfahrens- und Verteilungsgerechtigkeit. Um diese zu verbessern sei eine Stärkung von Transparenz, Dialog, Beteiligung und Teilhabe entscheidend, so die Autoren. Dabei gelte es auch, die Rolle der von regionalen und Landesenergieagenturen als Informations- und Dialogplattformen zu stärken.