Rekord-Jahr für Windenergie-Genehmigungen
In den ersten drei Quartalen des Jahres 2024 wurden Genehmigungen für 9.200 Megawatt (MW) Leistung bzw. 1.600 Windenergieanlagen (WEA) erteilt. Weitere 1.550 MW bzw. 260 Anlagen bewilligten die Behörden in den ersten Oktobertagen. Damit ist 2024 schon jetzt das genehmigungsstärkste Jahr in der Geschichte des bundesdeutschen Windenergieausbaus. Im Ländervergleich rangiert Nordrhein-Westfalen (3.263 MW bzw. 549 WEA) mit großem Vorsprung auf Platz 1. Dahinter folgen Niedersachsen mit 1.591 MW und Schleswig-Holstein mit 1.052 MW neu genehmigter Windturbinenleistung.
Trotz der beispiellosen Fülle an Neugenehmigungen ging die durchschnittliche Genehmigungsdauer beim Großteil der Länder zurück. Im Bundesdurchschnitt dauerten Genehmigungsverfahren im laufenden Jahr im Mittel knapp 24 Monate; im vergangenen Jahr 2023 lag dieser Wert bei fast 26 Monaten.
Auch der Umfang an Anlagenstilllegungen hat in diesem Jahr deutlich zugenommen. 461 registrierte Außerbetriebnahmen mit 579 MW Leistung wurden bis Ende September gemeldet. Damit erreichte die Zahl der Stilllegungen nach neun Monaten bereits den Umfang des gesamten Jahres 2023.
Neu ans Netz gingen in den ersten drei Quartalen 408 Anlagen mit 2.100 MW Leistung. Damit liegt der Brutto-Zubau rund 16 Prozent unter dem Vorjahreswert. Insbesondere in den Monaten Mai, Juni und September schwächelte der Zubau deutlich. Wie bei den Genehmigungen führt Nordrhein-Westfalen (111 WEA, 541 MW) auch die Zubau-Statistik an vor Niedersachsen (77 WEA, 410 MW) und Schleswig-Holstein (75 WEA, 386 MW). Der Repowering-Anteil an der Neuanlageninbetriebnahmen erreicht mit knapp 35 Prozent einen Spitzenwert. Bei den neu erteilten Genehmigungen liegt die Repowering-Quote nach neun Monaten bei 22 Prozent.
Die sich an die Genehmigung anschließende Realisierungsphase dauerte bei den in diesem Jahr bislang in Betrieb gegangenen Windturbinen gut 25 Monate und ist damit erstmals seit 2017 rückläufig.
Weitere Informationen:
- Fachagentur Wind und Solar (2024): Windenergie an Land im Herbst 2024 – Datentabelle
- Fachagentur Wind und Solar (2024): Präsentation zur Ausbausituation im Herbst 2024