Keine Ausbaudynamik im 1. Halbjahr 2022
Die ersten sechs Monate des Jahres 2022 brachten keinerlei Dynamik für die Ausbauentwicklung der Windenergie in Deutschland. In Betrieb genommen wurden 238 Neuanlagen mit 976 MW Leistung – nahezu derselbe Umfang wie im letztjährigen ersten Halbjahr. Dauerhaft stillgelegt wurden von Januar bis Juni 109 Anlagen mit 123 MW Leistung – ein Fünftel weniger als im Vergleichszeitraum 2021 – womit der Netto-Zuwachs Ende Juni 129 Anlagen bzw. 853 MW Leistung erreichte.
Auch die Entwicklung der Genehmigungslage machte in den ersten sechs Monaten eher eine Seitwärtsbewegung gegenüber dem Vergleichszeitraum 2021. Bis Ende Juni wurden 334 neue Windturbinen mit 1.707 MW Leistung bundesweit genehmigt – ein Plus von neun Prozent bezogen auf die Leistung, bei nahezu derselben Anlagenzahl wie im Halbjahr 2021.
Besorgniserregend ist weiterhin die Entwicklung in der Südregion. Der dortige Anteil an den Inbetriebnahmen sackte im ersten Halbjahr auf sieben Prozent ab – die niedrigste Quote seit 2009! Auch die Genehmigungszahlen schafften es in Süddeutschland kaum aus dem historisch niedrigen Tief. Wie schon im letztjährigen ersten Halbjahr erreicht die neu zugelassene Leistungsmenge in den letzten sechs Monaten nur fünf Prozent der bundesweit genehmigten Windenergiekapazität.
Insgesamt waren Ende Juni 28.300 Anlagen mit 56,7 Gigawatt Leistung am Netz. Zehn Prozent der installierten Leistung werden mittlerweile außerhalb des EEG-Förderregimes betrieben.
Weitere Informationen:
- FA Wind (2022): Ausbausituation der Windenergie an Land im 1. Halbjahr 2022