Akzeptanzpolitik soll ins Zentrum rücken
Die Energiepolitik müsse die Akzeptanzpolitik ins Zentrum stellen – sonst scheitere die Energiewende. So lautet ein zentrales Ergebnis des vom Büro l‘energy erarbeiteten und von Agora Energiewende veröffentlichten Impulspapiers. Gleichzeitig solle sich die Politik inhaltlich nicht an der kleinen Gegnerschaft abarbeiten, sondern vielmehr die Unterstützung der schweigenden Mehrheit adressieren. Die gegenwärtig von der Bundesregierung geplanten Maßnahmen seien dafür jedoch unzureichend.
Vor diesem Hintergrund werden im dem Impulspapier fünf Handlungsfelder formuliert und mit jeweils verschiedenen Maßnahmen konkretisiert: Laut der Agora-Publikation brauche es einen Neustart der energiepolitischen Erzählung – mit gesellschaftlichen Visionen, positiven Narrativen und Kommunikationsinitiativen (1). Lokale Wertschöpfung müsse sich bei erneuerbaren Energieprojekten als neue Normalität etablieren (2) und Bürgerinnen und Bürgern müssten als individuelle Teilhaber der Energiewende agieren (3). Als viertes Handlungsfeld wurden Investitionen in Transparenz und Vertrauen definiert (4) – u.a. durch mehr Öffentlichkeitsbeteiligung, Beratungseinrichtungen und Behördenpersonal. Zudem wird die Sicherstellung einer fairen Flächensicherungspraxis als explizit notwendig erachtet (5). Die wettbewerbliche Flächensicherungspraxis benachteilige faire Projektentwickler strukturell und führe zu Intransparenz, Neiddiskussionen und schaffe frühzeitig vollendete Tatsachen.
In ihrem Fazit formulieren die Autoren, dass die hohe Akzeptanz für den Umbau des Energiesystems keine Selbstverständlichkeit sei und kontinuierlich gepflegt werden müsse. Dazu sei es nötig, die Bedürfnisse der jeweiligen Menschen stärker in den Mittelpunkt der Energiepolitik zu stellen.